14.09.2017 | 18:15 Uhr | 8,7 km | 75 Hm+ | 75 Hm- |
Der Donnerstagabend des Zschopautallaufes ist und bleibt nun mal das wichtigste Datum im Laufkalender, wenn man das Mitgliedsbuch des LV Limbach 2000 besitzt! Gerade im Seniorenbereich ist dieser Termin über alle anderen Eventualitäten zu stellen, da im Anschluß an die sportliche Betätigung die Mitglieder des Limbacher Laufvereins bei (selbst finanzierter) Kost und Logie den Abbau des Wettkampfareals zu überwachen haben. Das ist nicht immer leicht und erfordert daher auch ein entsprechend routiniertes Stehvermögen - bis zum bitteren Ende.
Viele Stützen dieses einst mächtigen Überwachungsapparates sind im Laufe der Jahre schon weggebrochen. Namen zu nennen wäre müßig! Die Misere spitzt sich jedoch von Jahr zu Jahr zu. Gerade einmal fünf Seniorensportler müssen deshalb das schwererarbeitete Erbe der abendlichen Loyalität heute auf ihre Schultern verteilen.
Für mich ist der 35. Zschopautallauf aber auch ein kleines Jubiläum. Vor zehn Jahren nahm ich das erste Mal an diesem Lauf teil und durch das Fehlen 2012 (da lief ich gerade die große Aostatalrunde TOR DES GÉANTS) ist dies nun meine zehnte Teilnahme. Wobei ich auch schon für 2011 keinen Ergebnislisteneintrag nachweisen kann, da ich damals zuerst mit Martin die zwei Kilometer und danach mit Bruno den 4,8er "betreuend" mitlief. Von 2007 bis 2014 war die Strecke mit 9,5 Kilometern ausgeschrieben und führte über den Westhang des Schellenbergs. Seit 2015 wird dieser Bogen weggelassen und das Profil lädt eher zu einem etwas schnelleren Landschaftsläufchen ein. Mit dem Ziel Bestzeitenjagd begebe ich mich deshalb aber nicht nach Erdmannsdorf.
Der Tag ist naß und windig. Erst zum Abend hin bessert sich die Wetterlage und nur das Ausbalancieren der Windböen auf der Hinfahrt erschwert das zügige Vorankommen mit dem Drahtesel. Einer unkomplizierten Nachmeldung folgt ein intensiver Erwärmungsgalopp auf dem Grün des Erdmannsdorfer Fußballgrounds, um kurz darauf gegen 18:10 Uhr (4,8 km) bzw. 18:15 Uhr (8,7 km) mit den Vereinskollegen in die Hauptläufe zu starten. Während der erste Lauf mit 118 Starteren ganz schön vollgestopft ist, weißt der "lange Kanten" (O-Ton des Sprechers) mit 71 Leuten doch einige Lücken auf. Da kann man sich auch getrost ganz hinten positionieren - damit das Anfangstempo entsprechend niedrig vorgegeben wird. Voriges Jahr habe ich am Anstieg nach Hennersdorf bitter für mein ungestümes Loslaufen bezahlt und wurde dort ordentlich versägt. Das passiert mir nicht ein zweites Mal!
Kurz vor der zweiten Zschopauflußüberquerung laufe ich zu Vereinskamerad Micha auf, der heute (zumindest bis dahin) eine "Ausbaumeleinheit" absolviert. Fortan folge ich daher seinem GA1-"Trott", der schon meine obere Herzfrequenzstufe beansprucht. In seinem Sog schaffe ich es recht zügig bis kurz vor Hennersdorf, dem "Wendepunkt" der Strecke. Danach muß ich mich notgedrungen selbst durchbeißen, was auch gelingt. Vielleicht ist es auch nur die vom Bauch angekündigte Darmentleerung, welche mein Tempo nicht vernachlässigt? Mein Zielsprint zieht sich jedenfalls direkt bis in die sanitären Anlagen des Vereinsgebäudes, wo eine Warteschlange zum Verweilen einlädt und zu allem Überfluß von einem der Vorderleute das Ende der einzig vorhandenen Klopapierrolle verkündet wird.
Wenigstens klappen die vereinsinternen Abläufe vor dem Gebäude einwandfrei! Die Kurzstreckler um Wolfgang, Sven und Steffen recken mir dabei schon den ersten Getränkebecher entgegen, da habe ich mich noch nicht mal des verschwitzten Laufhemdes entledigt. Auch wenn jetzt das Verhältnis zwischen meinem Wettkampfergebnis und nun langgezogener Regenerationsphase mit goldgelben Vitaminen und Spurenelementen in Flüssigform in einem eher ungleichen Verhältnis stehen, kann ich dem zweiten Teil des Abends viel Positives abgewinnen - einer dreiviertel Stunde Sport stehen zwei Stunden Intensiv-Erholung gegenüber. Das Flair des Zschopautallaufes ist einfach wunderschön!
Der Rest ist Routine: Zu fortgeschrittener Stunde kann das Objekt "Auensportplatz" von der Limbacher Security bedenkenlos übergeben werden. Das Zuschließen übernehmen die Erdmannsdorfer diesmal selbst. Vielleicht besteht der Ausrichter im nächsten Jahr mal wieder auf eine (vertraglich zugesicherte) größere Limbacher Delegation, damit nicht nur die ewig selben in den "sau'ren Apfel" der langwierigen Wettkampfnachbetrachtung beißen müssen.
Ergebnis 8,7 km:
Männer: 59 Teilnehmer | ||||
1. | Seidel,Stefan | SG Adelsberg | 1. M20-29 | 30:49 min |
2. | Wendritsch, Patrick | SG Adelsberg | 1. M30-39 | 31:41 min |
3. | Eigner, Florian | Einsiedler Skiverein | 2. M20-29 | 32:08 min |
4. | Fritze, Benjamin | Team Fangt das Gnu | 3. M20-29 | 33:18 min |
5. | Heiner, Derek | SG Adelsberg | 1. M50-59 | 33:45 min |
6. | Mertens, Bernhardt | Saxcar Sports | 1. mU18 | 33:49 min |
Frauen: 12 Teilnehmerinnen | ||||
1. | Gründler, Anne | SG Adelsberg | 1. W20-34 | 37:08 min |
2. | Ludwig, Mandy | Grüna | 1. W35-49 | 37:49 min |
3. | Otto, Grit | Schneeberg | 2. W20-34 | 37:54 min |
4. | Kresse, Aline | SV Bräunsdorf | 1. wU18 | 38:02 min |
5. | Hamann, Christina | TSV 1888 Falkenau | 2. W35-49 | 41:11 min |
6. | Vogt, Peggy | TSV 1888 Falkenau | 3. W35-49 | 42:35 min |
Ergebnisse LV Limbach 2000:
4,8 km | Sprunk, Sven | 44. gesamt | 38. männlich | 6. M50-59 | 20:47 min |
4,8 km | Andrä, Steffen | 55. gesamt | 45. männlich | 7. M50-59 | 21:54 min |
4,8 km | Weber, Amelie | 59. gesamt | 13. weiblich | 4. wU14 | 22:29 min |
4,8 km | Glöckner, Wolfgang | 95. gesamt | 67. männlich | 4. M70+ | 25:50 min |
8,7 km | Gasch, Michael | 16. gesamt | 16. männlich | 3. M30-39 | 36:14 min |
8,7 km | Delling, Thomas | 27. gesamt | 26. männlich | 6. M40-49 | 37:46 min |