Waldwiese

5. Pommel2k ("Guerilla Edition") in Pommelsbrunn 2020

Geschrieben von Thomas Delling.

30.05.2020 7:30 - 8:30 Uhr 46 km 2.300 Hm+ 2.300 Hm-

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Trailrunning ist "kontaktloser Einzelsport" und in Bayern erlaubt. Kleingruppen mit maximal fünf Personen sind seit dem 11.05.2020 in Bayern zulässig, sofern zwischen zwei Personen ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten wird. Das macht eine spontane Wiederholung des Pommel2k als "Guerilla Edition" möglich. - so beschreibt es die Einleitung zu Gerhard Börner's Anliegen, dem kurzgehaltenen Laufvolk nach langer Warterei mal wieder etwas Wettkampfhärte zu ermöglichen.

Für die Beantwortung der persönlichen Einladung (welche zu Wochenbeginn im E-Mail-Fach liegt) ist nicht viel Zeit, denn das Teilnehmerlimit von 25 Leuten ist bekanntlich schnell ausgereizt. Eine Doppel-Acht auf dem 1.000-Höhenmeter-Wanderweg um Pommelsbrunn mit Start und Ziel am Bahn-Parkplatz ist zu absolvieren - natürlich ohne Startgeld, als "Lauftreff aus freien Stücken" und dementsprechend ohne Haftung des "Veranstalters". Für die korrekte Umsetzung der bestehenden Hygiene-, Abstands- und Sonstwas-Regeln des Bayerischen Innenministeriums gibt es fünf Startgruppen a fünf Läufern, welche im 15-Minuten-Takt auf die Strecke gehen.

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Ute und ich sind dabei im vorletzten Quintett 8:15 Uhr vermerkt. Die Bedingungen sind (im Gegensatz zur schlammigen Ausgabe vom 1. März) ideal. Es ist trocken und nicht zu warm. Auch wenn die damals nassen und schlierigen Abschnitte wesentlich besser zu bewältigen sein werden, entscheiden wir uns für die Mitnahme der Stöcke, denn ein paar heikle Stellen im Abstieg gibt es ja bekannterweise trotzdem. Für die letzte Runde planen wir zudem, "Getränke to go" mitzunehmen, also mit "Rucksack" zu laufen. Die sonstige Verpflegung beschränkt sich auf den Lebensmittel- und Getränkevorrat im Fahrzeug beim jeweiligen Rundendurchlauf.

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Runde 1 beginnt mit dem Anstieg zum Zankelstein und einem längeren Waldabschnitt. Ein Foto hier, ein Foto da und der Lückenschluß zu unseren Mitstreitern wird immer schwieriger. Nur noch "auf Sicht" haben wir sie auf einer Lichtung vor uns, laufen aber brav hinterher. Das wir dabei einen Abzweig übersehen, bemerken wir erst wesentlich später. Der Kontakt zum Trio ist nun abgerissen und wir mit unserer Wegsuche allein. Da hilft nur eins: zurück und Augen offen halten! Und siehe da, eine Wegmarkierung versteckt sich ganz dezent unter dem Grün der Büsche - im März passiert so etwas natürlich nicht, da erkennt man die roten Wegweiser schon von weitem durch das Geäst leuchten. Zum nicht übermäßig schnellen Vorankommen gesellt sich nun auch noch eine gute Viertelstunde Zeitverzug, da wird es wohl mit der für uns ambitionierten Zielstellung, unter sechseinhalb Stunden zu bleiben, nichts mehr werden.

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Dieser frühzeitige Verhauer kommt als Wink zur rechten Zeit, denn stellenweise sind die Pfade ganz schön zugewuchert und daher ist etwas Obacht recht hilfreich. Für den Rest des Tages sind wir dann auch millimetergenau auf dem Höhenweg zwischen Leitenberg und Burg Lichtenstein auf der Nordschleife sowie Keltenburg und Kapellenruine im Süden unterwegs. Nur für die Verpflegung zwischen den Runden weichen wir kurz ans Fahrzeug ab. Dort gibt es Obst, Waffeln, Limo und Bier.

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Nach knapp 48 Kilometern (durch den anfänglichen Verläufer) und 6:55:12 Stunden ist am Parkplatz unser dritter Pommel2k beendet - auf Gesamtplatz 10 von 21 Finishern. Auch ohne Bonus-Strecke hätten wir (oder besser gesagt ich) die sechseinhalb Stunden nicht geschafft. Dafür bereiteten mir die Bergabpassagen zu große Schmerzen in den Knien und die Muskulatur war für so eine spontane Wiederholung des "Frühjahrsklassikers" noch nicht wieder bereit. Trotzdem würde ich es wieder tun - und sei es nur für das bachgekühlte Weizen danach.

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