Neujahrslauf im Muldental 2021
28.02.2021 | 9:10 Uhr | 17,6 km | 320 Hm+ | 320 Hm- | (Trainingslauf) |
Irgendwie ist der Start ins neue Lauf-Jahr von Ute und mir etwas verbummelt worden. Er hatte es von "amtswegen" nicht zu eilig und wurde anfangs immer weiter vor sich hergeschoben und fast hätte ihn die sich stetig ausbreitende Lethargie ganz vergessen gemacht. Wozu braucht man auch am Neujahrstag einen Katerlauf (Jahnkampfbahn Frankenberg), wenn die ausgelassene Silvesterfeier am Vorabend nicht stattfinden durfte? Für was soll man trainieren, wenn Wettbewerbe "im Minutentakt" abgesagt oder in den Herbst verschoben wurden/werden? Dazu kommt ein Geflecht von sich ständig ändernden Weisungen und Gesetzen, welche den Überblick auf das Wo (15-km-Sperre) mit wem (Kontaktbeschränkungen) zu welcher Uhrzeit (Ausgangssperre) für einen halbwegs angemessenen Jahresauftakt mehr als nur verwässern.
Nun ist es jedoch soweit! Seit dem "unter besonderer Berücksichtigung der Sächsischen Corona-Verordnung" stattgefundenen Heiligabend-Marathonlauf hatten meine Laufschuhe eine teils staatlich verordnete aber auch selbstverschuldete, ziemlich langanhaltende Regenerationsphase. Laufveranstaltungen waren untersagt und die Trainingsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Diese Situation hat sich zwar noch nicht grundlegend geändert, ein weiteres Zögern widerspräche der sich regelrecht zum Sporttreiben aufdrängenden, fast sommerlichen Witterung.
Als einer der sportlichen Jahresausklänge stand stets der Fettverbrennungslauf des Burgstädter Laufvereins am zweiten Weihnachtsfeiertag auf dem Festtagsprogramm, welches 2020 stark abgeändert durchgewunken werden mußte. Die Aufnahme von fettiger Nahrung war über die Feiertage von staatlicher Seite noch genehmigt worden, das sich daran anschließende Abspeckprogramm war jedoch tabu. Warum dann also nicht dort das neue Jahr beginnen, wo sonst mit den Verfehlungen des alten Jahres schon mal grob aufgeräumt wurde? Einen symbolischeren Bogen konnte man daher gar nicht spannen, als das neue Laufjahr an der Kläranlage in Heiersdorf zu beginnen.
Unsere Neujahrsstrecke führt, wie schon so oft mit den Neongelben gelaufen, hinüber zur Höllmühle, nimmt den Waldabschnitt zum Steinernen Tisch und dann hinab ins Muldental nach Penig. Dort wechseln wir auf die andere Flußseite und nehmen die Allee 1813 hinauf zur Weißen Spitze. Die den Wegesrand säumenden 18 + 13 Wildobstbäume, welche 2014 gepflanzt wurden, führen zu einem 1838 errichteten Gedenkstein, der an die schweren Feuergefechte vom 4. bis 9. Oktober 1813 zwischen Polen und Österreichern um den Muldenübergang erinnert. Weiter geht es durch den Wald Richtung Amerika (einem Ortsteil von Penig), welches wir jedoch im Tal liegen lassen und so nach einem weiteren Waldgebiet recht schnell Rochsburg erreichen. Hier queren wir wiederum die Zwickauer Mulde und nehmen wenig später die Ausfahrt Brauselochtal Richtung Parkplatz an der Kläranlage.
Schloßblick (Werbung) / Schloßblick (Realität)
Jetzt würde beim sogenannten Fettverbrennungslauf der Nachtisch (in Form von allerhand gesunden flüssigen und festen Nahrungsmitteln) im Sozialgebäude des Spielplatzes (einem Holzpavillon) gereicht. Doch das ist aufgrund der bestehenden Verbote, welche nun mal solch' gesellige Runden im Visier haben, nicht möglich. Deshalb verschwinden wir auch ohne große Standzeit im Fahrzeug und sind kurz darauf auf dem Heimweg. Ein Jahresauftakt, wie er zwar nicht im Lehrbuch stehen sollte, für uns aber akzeptabel erscheint. Die heute (extra tief) aufgelegte Meßlatte dürfte im Laufe des Jahres noch an Höhe gewinnen, so viel steht schon mal fest. Knapp 18 Kilometer zum Jahresauftakt sind allerdings für Quasi-Neueinsteiger auch nicht von schlechten Eltern, dazu noch unbemerkt von den Burgstädtern, in deren Revier einen so prestigeträchtigen Lauf abgehalten zu haben ... das neue Laufjahr kann kommen!
Streckenführung (STRAVA) / neue Covid-Mutationen
Ein kleiner Jahresrückblick auf 2020 muß nun auch noch sein. Doch da gibt es nicht viel aus dem Trainings- und Wettkampftagebuch zu übermitteln. Mit dem Beginn des Corona-Spuks vor so ziemlich einem Jahr schwanden die Perspektiven und die daraus resultierende lethargische Grundstimmung ließ sich fortan nicht mehr bereinigen. Warum auch? Es war doch sowieso nichts los. Warum dann also die Welt verrückt machen, wenn es denn auch ohne Laufen geht. Dafür saß ich ein paar Stunden länger im Sattel des Drahtesels - vielleicht waren es knapp 2.000 Kilometer, die so zusammen gekommen sind? Wohlgemerkt im gesamten Jahr! Das fahren manche Mamils im Monat! Ich hab' allerdings die letzten zehn Jahre zusammengenommen nicht annähernd "so viel" in die Pedale getreten, denn ich war ja in meiner Freizeit mit Laufen beschäftigt. Radfahren ist nun mal nicht so mein Metier. Da bekommt man schnell einen steifen Nacken und schmerzendes (weil aufgeriebenes) Sitzfleisch. Mit ein paar schönen Ausfahrten von Tilos Burgstädtern wurden diese körperlichen Defizite nahezu neutralisiert und waren jeden Kilometer wert.
Jahr | Läufe ges. | Ges.-Strecke | Ges.-Anstieg | Wettk. | Wk-Strecke | Wk-Anstieg |
2007 | 99 | 1.538 km | 16.520 Hm+ | 16 | 227,4 km | 3.535 Hm+ |
2008 | 230 | 4.064 km | 34.539 Hm+ | 46 | 610,4 km | 8.049 Hm+ |
2009 | 200 | 3.850 km | 38.555 Hm+ | 58 | 884,3 km | 13.791 Hm+ |
2010 | 210 | 3.788 km | 57.128 Hm+ | 51 | 889,5 km | 25.558 Hm+ |
2011 | 148 | 2.887 km | 57.590 Hm+ | 41 | 1.000,2 km | 30.484 Hm+ |
2012 | 128 | 3.578 km | 75.080 Hm+ | 45 | 1.336,2 km | 49.975 Hm+ |
2013 | 145 | 3.805 km | 59.805 Hm+ | 42 | 1.194,6 km | 33.173 Hm+ |
2014 | 106 | 3.253 km | 74.245 Hm+ | 22 | 1.210,9 km | 47.979 Hm+ |
2015 | 107 | 2.801 km | 43.884 Hm+ | 19 | 993,9 km | 21.006 Hm+ |
2016 | 106 | 3.197 km | 63.238 Hm+ | 23 | 1.089,3 km | 42.154 Hm+ |
2017 | 74 | 1.921 km | 34.188 Hm+ | 18 | 683,3 km | 17.300 Hm+ |
2018 | 45 | 1.518 km | 26.375 Hm+ | 15 | 605,1 km | 14.422 Hm+ |
2019 | 50 | 1.546 km | 35.645 Hm+ | 17 | 764,6 km | 22.830 Hm+ |
2020 | 33 | 839 km | 16.598 Hm+ | 6 | 214,4 km | 7.644 Hm+ |
Gesamt | 1.681 | 38.585 km | 633.390 Hm+ | 419 | 11.704,1 km | 337.900 Hm+ |
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