10.07.2021 | 6:05 Uhr | 50,1 km | 720 Hm+ | 720 Hm- | Gruppenlauf |
Wer es ermöglichen kann, der sollte einmal im Jahr im thüringischen Zeulenroda-Triebes "an den Start" gehen - nicht um Trophäen oder persönliche Bestleistungen nach Hause zu schleppen, denn dort findet Anfang Juli der von Uwe Hager und Jeannette Völker iniziierte Spendenlauf Zeulenroda statt, bei dem es mal nicht um schnöden Mammon geht. Auf der 50-km-Runde um die Talsperren Zeulenroda und Weidatal ist zudem mit Heike Bergmann eine der besten Ultraläuferinnen der Welt für die "Wegfindung" und den Zusammenhalt der Truppe verantwortlich.
Zum Zeulenrodaer Spendenlauf habe ich schon alles wichtige in vorangegangenen Berichten erwähnt. Eine landschaftlich reizvolle Umgebung und eine hervorragende kulinarische Versorgung bilden den Rahmen dieses Gruppenlaufes. Minimale Streckenänderungen auf dem Fünfziger fallen dabei kaum ins Gewicht, ein Wegfall der Rund-um-Versorgung durch "Schiene" und seinen jeweiligen Kompagnon am mobilen Verpflegungspunkt kämen allerdings einem Identitätsverlust gleich. Im Großen und Ganzen besteht der Sinn dieser Veranstaltung jedoch in der (finanziellen) Hilfe für diejenigen, welche auf keine Lobbyarbeit in der großen Politik zurückgreifen können. Im Mittelpunkt stehen Kinder, die durch ihre Krankheit dem (zu frühen) Tod geweiht sind. Ihnen sollen gemeinsam mit ihren Eltern noch ein paar schöne Augenblicke ermöglicht werden. Dafür sichern mehrere Sponsoren die kompletten Aufwendungen für den Lauf ab, so daß sämtliche Startgelder/Spenden eins zu eins der Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V. zu Gute kommen.
Gleich geht es für die Fünfziger los ... / ... natürlich beim Spielstand von 0:0
Ich habe mich deshalb entschlossen, meinen Laufbericht mit dem Wortlaut, dem zur zugesandten Spendenquittung beiligenden kurzen Abriß über die Tätigkeit der Elterninitiative für krebskanke Kinder (EKK) zu zitieren, um einen Einblick in das Wirken der Spendenberechtigten zu vermitteln. Dafür holte ich mir natürlich per E-Mail die Erlaubnis von Frau Katrin Mohrholz, der Geschäftsführerin des Vereins, ein. Verbunden mit einem herzlichen Gruß aus dem Haus EKKStein, schwärmte auch sie: "Der Lauf und die liebevolle und engagierte Vorbereitung durch Herrn Hager und Frau Völker sind auch für uns etwas ganz Besonderes und wir sind den beiden für diese Aktion unheimlich dankbar."
Mehr Meer geht nicht!
"Sehr geehrter Herr Delling, bei allem Aufatmen, dass derzeit vielerorts spürbar ist und das den meisten von uns Hoffnung macht, ist von dieser Zuversicht auf der Kinderonkologie leider noch nicht so viel zu spüren. Denn während wir zahlreiche Lockerungen genießen, besteht das strikte Besuchsverbot in der Kinderklinik nach wie vor, so dass unsere Patienten nur von dem stationär mit aufgenommenen Elternteil betreut werden können und die Sehnsucht nach dem Geschwisterkind sowie dem anderen Elternteil bleibt. Sicher können Sie nachempfinden, dass damit noch immer eine gewisse Schwere über den meisten Dingen schwebt. Doch wir halten - auch unter den stark eingeschränkten Bedingungen - die Stellung, direkt auf der Station und auch in unserem Ambulanzraum im Klinikum. Wir sind beeindruckt, wie tapfer "unsere" Familien weiterhin durchhalten, wie die Eltern - oft erschöpft durch die andauernde Belastung schwerkrankes Kind und Isolation von der Außenwelt und dem Rest der Familie - den Klinikalltag meistern.
Ebenso beeindruckt sind wir aber auch dass es in diesem Jahr den mittlerweile 10. Benefizlauf in Zeulenroda zugunsten 'unserer' Kinder und ihrer Familien gab, an dem auch Sie teilgenommen haben! Unsere Mitarbeiterin konnte vor Ort miterleben, wie die Biker und 50-km Läufer ins Ziel kamen, abgekämpft, aber glücklich und gutgelaunt. Klein, aber fein war diese Veranstaltung, und der Organisator Herr Hager berichtete uns stolz, dass dieser Lauf - genau wie im letzten Jahr schon - die erste Laufveranstaltung in diesem Jahr war! Die Seltenheit solcher Veranstaltungen machte sie doppelt wertvoll für uns - und sicher auch für Sie als Teilnehmer. Es ist in diesen Zeiten ja etwas Besonderes, sich zu treffen und gemeinsam, in der Gruppe etwas zu erleben. Und so sind auch die Anlässe rar geworden, anlässlich derer Menschen zusammenkommen, um etwas Gutes für andere zu tun. Umso schöner, dass das Wetter mitspielte und alle ambitionierten Freizeitsportler starten konnten, um bis zu 50 km zu laufen, 55 km durchs Gelände zu biken oder 15 km zu walken - alles für den guten Zweck - für unsere Familien. Wir bedanken uns, dass wir am Ende dank Ihrer Teilnahme 3.465,- Euro als Spende entgegennehmen durften - schön, dass Sie sich für uns 'ins Zeug gelegt' haben. Dafür möchten wir Ihnen von Herzen danken und Ihnen mit unserer heutigen Post auch wieder einen Eindruck davon vermitteln, was mit Hilfe Ihrer Unterstützung aktuell 'bei uns los ist'.
Bergab / Gerade hin / Bergauf
Am ersten Wochenende im Juli konnte unser alljährliches Familientreffen in Plothen auch wieder stattfinden. Als ob auch die Sonne nur drauf gewartet hätte, schien sie den ganzen Tag für uns und wir hatten ein herrliches Sommerwochenende. Nachdem die Veranstaltungen im letzten Jahr Corona bedingt nicht stattfinden konnten, tat es gut einfach mal wieder zusammenzukommen, sich auszutauschen und neue Freundschaften zu schließen. Die Kinder tobten sich unermüdliich an der Kletterwand, Hüpfburg und Bogenschießstand aus. An dem Schmied- und Filzstand werkelten Groß und Klein und die Glitzertattoos und Luftballontiere sorgten für Begeisterung in den Gesichtern. Den Abschluss krönte die bunte und leuchtende Hula-Hoop Show.
Die 'Feuerprobe' hatten wir ja bereits hinter uns und wussten: 'Wir können es!'. Denn unsere erste Veranstaltung haben wir schon Ende Mai 'gewuppt'. Da im letzten Jahr keines der beiden Treffen für verwaiste Familien stattfinden konnte, hatten wir uns im Mai kurzerhand entschlossen, das übliche Frühjahrstreffen verspätet und in abgewandelter Form auf die Beine zu stellen. Und unser (Wage-)Mut hat sich gelohnt: 26 Erwachsene und drei Geschwisterkinder folgten unserer Einladung nach Weimar. Gerade weil die Durchführung dieses Treffens lang ungewiss war, war es sowohl für die Familien als auch für uns ein ganz besonders bewegender Moment, sich nach sol langer Zeit endlich wiedersehen zu können. Wie bei jedem Treffen galt: 'Jede Mutter, jeder Vater, egal ob er oder sie zum ersten Mal dabei ist oder sein bzw. ihr Kind schon seit vielen Jahren betrauert, ist willkommen mit seinen Gefühlen und kann das Treffen so nutzen, wie es ihm guttut.' Selbstverständlich waren ein negativer Coronatest und die Einhaltung des eigens dafür erstellten Hygienekonzeptes Voraussetzung für die Teilnahme, so wie es auch für das bevorstehende Familientreffen gilt. In den Räumlichkeiten und dem herrlichen Außenbereich der alten Remise konnten die Elern endlich wieder ins persönliche Gespräch kommen, wobei die gemütliche 'Biergartenatmosphäre' dem Gesprächsrahmen eine gewisse Leichtigkeit verlieh. Im Kreativkreis betätigen, in dem sie gemeinsam mit unserer Moni bilder mit Acryl Fließtechnik gestalteten. Und wie immer gab es einfach auch die Möglichkeit gemütlich zusammenzusitzen - mit der Erinnerung an 'unsere' Kinder im Herzen, die es leider nicht geschafft haben.
Vogelgrab / Mühlgraben-Brücke
Auch personell haben wir uns verändert und möchten Ihnen unser neues Team an dieser Stelle kurz vorstellen. Wir haben für den stationären Bereich zwei neue junge Damen in unseren Reihen, Marie Schiller und Mireille Le Lievre, ausgebildete Sozial- bzw. Heilpädagoginnen. Und Gabriele Seidel unterstützt uns in Teilzeit mit ihrer umfangreichen Erfahrung bei der Palliativen Begleitung und wird die neue Ansprechpartnerin für unsere verwaisten Familien sein. Das oben erwähnte Treffen in Weimar hat sie bereits mit begleitet und konnte sich dort schon einigen Eltern 'zeigen'.
Währenddessen steht unsere Klinikclownin Flotti Lotti nun schon wieder seit einem Jahr im Dienste der Kinder und Jugendlichen auf den beiden onkologischen Stationen E130 und A110 und begeistert jeden Mittwoch die kleinen und großen Patienten mit ihren Geschichten, Späßen und Begegnungen, bei denen sie immer neue Überraschungen in ihrem roten Köfferchen bereithält. Und so ein Geburtstag will natürlich gern gefeiert werden! Die große Geburtstagssause musste leider wegen Corona ausfallen, aber wir haben es uns nicht nehmen lassen, den Geburtstag im kleinen Kreis auf unserer Dachterrasse zu feiern. Zunächst musste Flotti Lotti aber erst einmal die Geburtstagstorte anschneiden, bevor sie dann die vielen tollen Geschenke auspacken durfte.
Mit diesem Einblick in unser vielfältiges Wirbeln und Tun möchten wir Ihnen zum einen zeigen, was wir mit Hilfe Ihrer Unterstützung bewirken können. Zugleich möchten wir Ihnen aber auch unseren tief empfundenen Dank aussprechen für die Treue, die Sie uns halten, für Ihr Vertrauen in uns und unsere Arbeit! Schön, dass es Sie gibt für uns und unsere Familien - Danke für Ihre Unterstützung! Haben Sie einen tollen Sommer und fühlen Sie sich herzlich gegrüßt von uns - Katja Heinze, stellv. Geschäftsführerin"
Gefährliche Wassertiere / Handzahme Landbewohner
Wer also nicht die Möglichkeit hat, Anfang Juli, verbunden mit einem unverwechselbaren Lauferlebnis krebskranken Kindern zu helfen, dies aber gern möchte ... hier die Bankverbindung des Spendenkontos:
EKK Jena e.V.,
IBAN: DE11 8305 3030 0000 0010 90
BIC: HELADEF1JEN
Sparkasse Jena-Saale-Holzland
Verpflegungspunkt / Verpflegung
Zum diesjährigen Rahmen des Spendenlaufes gehörte (aufgrund des Austragungsortes Waldstadion) zum Ausklang noch ein kurzweiliger Kick zwischen dem FC Motor Zeulenroda (Landesklasse Thüringen, Staffel 1) und dem SV Blau-Weiß 90 Greiz (Kreisoberliga Ostthüringen), welcher mit einem ungefährdeten 4:0 (3:0)-Sieg der Hausherren endete.
Blumenwiese / Wiesensport
Bitte notieren: der 11. Spendenlauf um das Zeulenrodaer Meer findet am 9. Juli 2022 statt.