01.01.2025 / 10:40 Uhr / 400-m-Bahn / 60 min. / kein Wettkampf
Die Vorzeichen für einen sportlich ambitionierten Start ins Jahr 2025 stehen denkbar schlecht - die Lunge krächzt vom vielen Feinstaub der Silvesterböllerei und der minimale Alkoholgehalt im Blut rechtfertigt einen "Katerlauf" nicht annähernd. Doch irgendwie ist das Neujahrs-Rundendrehen in der Frankenberger Jahn-Kampfbahn Tradition und kann deshalb nicht ausfallen. Wenn schon läuferisch nichts geht, will ich mich wenigstens (nach einem "Durchläufer" bei der vorangegangenen Veranstaltung) mal wieder in die Liste der Tombolagewinner eintragen.
Entgegen unserer bisherigen Philosophie sind wir diesmal ziemlich zeitig vor Ort. Da hat man zwar mehr Zeit, sich mit den äußeren Begebenheiten vertraut zu machen, für einen angestrebten Tombolagewinn ist diese Masche jedoch nicht geeignet. Der eingeworfene Tombolazettel wäre im Loskarton viel zu weit unten positioniert und hätte kaum die Chance gezogen zu werden. Daher zögern wir unsere Registrierung noch etwas hinaus und falten den Zettel mit den persönlichen Daten danach auch nicht ganz so "klein", denn ein sperriges Stück Papier in der Lostrommel wird wohl eher in die Fänge der Glücksfee gelangen.
Damit wäre mein Teil der Anwesenheit in Frankenberg erledigt - den Rest müssen nun "höhere Kräfte" bewerkstelligen. Für Ute gibt es allerdings keine gesundheitlichen Einschränkungen und so wird sie (frei vom Tombola-Gewinnzwang) ihre Beine kreiseln lassen. Damit dies (für den Laie, also den Gute-Vorsätze-Umsetzer) auch maximal realisiert werden kann, gibt es eine entsprechende Erwärmung für alle Teilnehmer, welcher ich mich (aufgrund meiner Erfahrung) entziehe. Was wird dabei nicht schon alles an Energie sinnlos verpulvert? Kraft, welche teils schon für die zweite Viertelstunde des Stundenlaufes dringend benötigt würde, löst sich hierbei in Schweiß auf. Es fühlt sich für den Moment richtig gut an, so sportlich ins neue Jahr zu starten - doch eine sich (später) mit zunehmender Zeit leerende Laufbahn spricht (dann) eine andere Sprache.
Rund 200 Leute ergießen sich nach diesem gutgemeinten (aber kontraproduktiven) Aufwärmprogramm in das 400-Meter-Oval. Neben Ute sind auch Rene aus Neukirchen und Siggi aus Wittgensdorf auf eine neue Jahresbestleistung im Stundenlauf aus. Da ich mich (für die Abholung meines Tombolagewinns) schonen will, spaziere ich kräftesparend mit Heiko über die Tartanbahn. Es gilt ja schließlich, diese eine Stunde so kurzweilig wie möglich zu überbrücken, auch wenn man dies mit einem Pfannkuchen- oder Rollmopsimbiß im Sozialtrakt des Stadions tun könnte. Doch diese Art des Neujahrsbeginns liegt uns fern und so haken wir Runde um Runde ab, motivieren uns (aus Langeweile?) sogar zu einer Art des Trabens.
Nach einer Stunde sportlicher Alibi-Betätigung stehen somit bei mir 2.200 "Lauf"meter zu Buche - ein Wert, der eine läuferische Steigerung für 2025 regelrecht herausfordert. Für den ersten Tag des Jahres reicht diese "Hausnummer" jedoch völlig aus! Bei Siggi und Rene liefen da die Uhren anders und mit knapp elf absolvierten Kilometern wurde ein relativ ambitionierter Jahresbeginn gewählt. Nur Utes Kilometerzähler kannte diese, auf ein Minimum reduzierte Sportstunde nicht und stoppte erst bei 12 und ein paar "Äppelstücken", was natürlich "so früh im Jahr" allerhöchsten Respekt abnötigt.
Doch kommen wir nun zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben: der Tombola. Hier konnte ich all meine Routine ausspielen und gewann völlig unerwartet ein Skatblatt. Das ist zwar jetzt ein Gewinn auf den ich nicht unbedingt gewartet habe, vielleicht ist er aber richtungsweisend für das neue Jahr? Pflastern überwiegend Luschen meinen Weg auf der 2025-er Laufstrecke? Schneider oder Schwarz? Wird es ein Sportjahr a la Grand Ouvert oder nur ein Minimalprogramm wie beim Ramsch? Wenn die Zufallstreffer wie beim Idiotenskat stimmen, könnte ich mich auch damit arrangieren.
Vielleicht erscheint auf waldundwiesensport.de im neuen Jahr noch eine Rubrik "Kartenspiele" - aber nur, wenn sich bei mir läuferisch gar nichts mehr bewegt. Die Vorteile dafür lägen auf der Hand: man muß nicht mehr bei jedem Wetter raus und könnte das Zielbier auch schon während des Skatturniers einnehmen - altersgerechter Komfortzonensport, sozusagen.