Osterspaziergang 2011
22.04.2011 - 8:53 Uhr - 40,47 km / 1.383 Hm+ / 992 Hm-
Ein längerer Trainingslauf in Vorbereitung auf die kommenden Langstrecken war für das Wochenende geplant. Das Ziel sollte der 807m hohe Scheibenberg im Erzgebirge sein. Um die Route kümmerte sich Jens M. während Jens B. für die Rückfahrt per Bus ab Scheibenberg die Organisation übernahm. Karfreitag wurde ausgemacht, denn der Wetterbericht versprach Bilderbuchwetter. Treffpunkt 9.00 Uhr an der Wendestelle der Straßenbahn auf der Annaberger Straße. Die genaue Distanz wussten wir nicht, laut Routenplaner wurden 40km angegeben, Thomas schätzte eher 45 bis 48km. Die einzige Rückfahrmöglichkeit ab Scheibenberg war 15.50 Uhr, den Bus mussten wir also unbedingt erreichen. Ich hatte arge Bedenken, dem Tempo der drei Männer folgen zu können, allerdings wollten sich alle nach dem schwächsten Läufer (also mir) richten.
Durch den Harthwald liefen wir zuerst bis zum Wasserschloß Klaffenbach, danach ansteigend zum Eisenweg, dann hinab zum Sportplatz nach Burkhardtsdorf. Hier liefen wir durch den Ort, wo uns einige Kinder, die gerade auf Osternestsuche waren, mit „Hopp, hopp!“ anfeuerten. Am Morgen waren schon 13°C und die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel. Wir freuten uns auf das nächste schattige Waldstück. Bis zum „Tischl“ führte der Weg ständig bergan. Hier bogen wir im Abtwald rechts ab und folgten den Wegweisern nach Auerbach. In der Kühle des Waldes lauschten wir dem Vogelgezwitscher und dem Klopfen eines Spechtes. Ein menschlicher Specht hackte auch irgendwo im Wald herum und spaltete Holz. An einer Quelle erfrischten wir zwei uns, die beiden Jenser brauchten kein kühles Nass und liefen langsam weiter. Ich musste schon einige Gehpausen einlegen.
Nach 21 Kilometern erreichten wir Auerbach. Jens B. bog in eine Einfahrt ein, da dort ein kleiner Laden zufällig seine Tür offen hatte. Er wollte sich etwas Essbares kaufen, da er seine Verpflegung zu Hause vergessen hatte. Kurzentschlossen legten wir eine kleine Pause ein, genossen ein kühles alkoholfreies Hefeweizen und erfuhren so auch eine alternative Strecke, die noch keiner von uns kannte. Der alte Bahndamm war ein Teil des Weges „Rund um Auerbach“ dem wir einige Zeit folgten, dann mussten uns allerdings mehr rechts halten um weiter in Richtung Geyer zu laufen. Wir passierten die Jugendherberge Hormersdorf (Gifthütte) und folgten den Wegweisern in Richtung Geyer Parkplatz Waldhaus. Jens M. hatte zwar seine „wunderbare Strecke“ von der Fichtelbergstaffel nicht gefunden, aber wenigstens verliefen wir uns nicht.
Das nächste Waldstück glich einem Hindernis-Parcours, immer wieder umgestürzte Bäume quer über dem Weg, Morast und Brombeergestrüpp, Kniehub war gefragt, Jens B. büßte eine Trinkflasche ein und vertrat sich den Fuß, Wegweiser waren rar geworden, doch wenigstens ging es bergab, so dass ich mich halbwegs erholen konnte. Ein Hinweisschild „Hermannsdorf“ zeigte uns dann, dass wir noch richtig unterwegs waren. Allerdings ging es jetzt querfeldein, denn kein Wanderweg führte in die gewünschte Richtung. Endlich konnten wir unser Ziel in der Ferne ausmachen. Wir blickten auf den Bärenstein, Fichtelberg und den am nächst liegenden Scheibenberg. An der Finkenburg fragten wir dann Gäste und die Wirtin nach einem Weg durch den Wald zu unserem Ziel, so ganz genau konnte aber niemand Auskunft geben. Also folgten wir dem Rundweg Schlettau durch den Wald und hielten uns rechts, am Waldrand sahen wir dann auch unser Ziel vor Augen.
Allerdings konnte ich den Anstieg nicht mehr laufen und deshalb gingen jetzt alle im Wanderschritt, 14.00Uhr bestaunten wir dann noch die „Orgelpfeifen“ und stiegen anschließend über Treppen weiter hinauf zum Berg. Jens B. setzte zum Endspurt an. Thomas nahm nach kurzem Zögern die Verfolgung auf und konnte ihn noch kurz vor Ziel überholen da er nicht gegenhielt Jens M. hatte völlig die Lust verloren, aber ich rannte auch noch das letzte Stück, um wenigstens den 3. Gesamtplatz zu holen, denn 1. Frau wurde ich ja sowieso. 40km laut Routenplaner stimmten genau, nach einer kurzen Bierpause erklommen wir noch den Aussichtsturm und schauten zurück auf die gelaufene Strecke und genossen die Fernsicht. Dann wurde es auch schon Zeit nach Scheibenberg zu gehen, um mit dem Bus zurück nach Chemnitz zu fahren. Ostern 2010 Bärenstein – Ostern 2011 Scheibenberg, jetzt fehlt mir noch der Pöhlberg und der Fichtelberg, letzteren bin ich ja bisher erst ab Stauweiher Greifensteine mitgelaufen. Aber das nächste Ostern kommt bestimmt!
Alle Bilder findet ihr hier.