22.07.2014 - 19:15 Uhr - 8 km / 30 Hm+ / 30 Hm-
Tiefhängende Wolken hätten fast das Schild "verdeckt"!
Dienstag Abend - das Thermometer zeigt herbstliche 14°C und seit zwei Tagen steht leichter Dauerregen auf dem Plan der Wettermacher. Die weltbekannte Feriendestination Davos-Klosters "erstickt" im Einheitsgrau! Sollte vielleicht deshalb das kulturelle Angebot der höchstgelegenen Stadt Europas nur auf sog. Indoor-Aktivitäten beschränkt sein?
Natürlich nicht! Der Davoser Track-Club veranstaltet just an diesem Abend einen seiner sechs Wertungsläufe zur Seelaufserie. Das Teilnehmerfeld ist dabei mit insgesamt 183 Sportlern "handverlesen". Ute und ich mogeln sich kurz vor knapp noch in die international hochkarätig besetzte Starterliste. Läufer aus sage und schreibe elf verschiedenen Nationen geben sich dabei die Klinke des Baucontainers (in dem die Anmeldung stattfindet) am nordwestlichen Ende des Davoser Sees in die Hand. Teilnehmer aus der Schweiz (152), Österreich (2), Deutschland (9), Großbritannien (12), Belgien (1), Spanien (1), der USA (1), den Niederlanden (2), Schweden (1), Italien (1) und Eritrea (1) werden die vier angebotenen Rennen in Angriff nehmen.
Hohe Startnummer im übersichtlichen Feld. Der Kommentator im Regenschutz der Seilbahnkabine.
Für die Erwachsenen stehen dabei eine oder zwei Seerunden zur Auswahl. Je nach Lust und Laune kann der Teilnehmer beim Rundendurchlauf selbst entscheiden, ob er sich noch eine Schleife antut oder sich schon im Ziel als Finisher feiern läßt. Mit gemischten Gefühlen stehen wir deshalb auch am Start. Wird die Puste auch für die zweite Seeumrundung reichen oder ist nach 4 Kilometern schon das Limit erreicht?
Der Start erfolgt erwartungsgemäß aus dem Nichts, kein Herunterzählen oder irgendeine anderweitige Ankündigung. Vorn enteilt der Mann aus Eritrea und baut seinen Vorsprung ständig weiter aus. Abel Mulugeta heißt er und wird nach 12:45,9 Minuten den 4-Kilometer-Lauf mit über einer Minute Vorsprung auf Platz 2 gewinnen.
Über 7 Minuten später passiere ich den Zielbereich und entscheide mich trotz einsetzender Ermüdungserscheinungen gaaanz spontan für eine weitere qualvolle Runde. Der Kurs ist mit einem Male (fast) menschenleer, da die Mehrzahl der Starter nach einer Runde das Handtuch wirft und sich nicht der Herausforderung der doppelten Distanz stellt. Gerade einmal 30 Teilnehmer wagen sich an den "langen Kanten". Auch Teilnehmer mit (gekauften ?) K42/C42- oder gar K78-Finisher-Hemd spulen nur eine Runde herunter. Natürlich wesentlich schneller als ich!
Aber ich will in diesem "Haifischbecken" der starken internationalen Konkurrenz nur noch ankommen. Mit einem 4:30-er Schnitt bin ich auf dem flachen Kurs wahrlich nicht zu schnell unterwegs. Mehr geht aber zur Zeit (selbst bei größter Anstrengung) nicht! Da fehlt einfach das Tempo-Training und so muß ich jetzt wohl oder übel im gewohnten Läuferjargon schreiben: ich erreiche in einem (über den Kontinent hinaus) stark besetzten Lauf einen respektablen 14. Platz! Auch Ute kann international mithalten und wird leider nur undankbare Vierte!
Ute in der Zielgasse ... ... dort wartet der "Pate" zur Zeitnahme!
Ergebnis 8 km - Männer: 23 Teilnehmer
1. Naeff, Buolf (Sent - SUI) - 1. M30 - 28:44,3 min
2. Terzer, Patrik (Appenzell - SUI) - 2. M30 - 28:53,3 min
3. Jann, Beat (Klosters - SUI) - 3. M30 - 30:13,3 min
4. Griffitis, Mark (Manchester - GBR) - 4. M30 - 30:36,8 min
5. Strothmann, Dirk (Borgholzhausen) - 1. M40 - 31:14,1 min
6. Bundi, Marco (Klosters - SUI) - 5. M30 - 31:26,9 min
13. Delling, Thomas (Chemnitz) - 4. M40 - 36:04,8 min
Ergebnis 8 km - Frauen: 7 Teilnehmerinnen
1. Bigger, Sabina (Klosters Dorf - SUI) - 1. W30 - 35:14,8 min
2. Gabriel, Andrea (Buchen - SUI) - 1. W40 - 38:06,0 min
3. Balmer, Marianne (Davos Platz - SUI) - 1. W50 - 38:44,1 min
4. Herfurt, Ute (Chemnitz) - 2. W50 - 39:14,3 min
5. Meissner, Manuela (Davos Dorf - SUI) - 2. W40 - 39:23,6 min
6. Bedford, Emma (Solaris Apartments - GBR) - 1. W60 - 42:26,5 min