17.11.2015 - 18:05 Uhr - 1 Stunde auf 333-m-Bahn (0 Hm+ / 0 Hm-)
Fackeln im Mittweidaer Sturm.
Jedes Jahr das gleiche Prozedere: am Vorabend des Buß- und Bettages geht es ab nach Mittweida! Eine Stunde wird dort monoton mit Rundengedrehe dem Ausdauersport im Fackelschein gefrönt um anschließend der Ehrung der Besten im "Runners Cup", einer Laufserie im mittelsächsischen Raum, beizuwohnen. Seit 2011 gibt es da mit Arbeitskollege Heiko auch immer den selben Sieger in der Pokalwertung der Ü40-jährigen - Alltagstrott sozusagen!
Bei heftigen Sturmböen und Regenschauern stimmen wir uns tagsüber beim "Rückbau von innerstädtischem Straßenbegleitgrün" (früher sagte man dazu auch "Abtragen von Bäumen") schon mal auf einen ungemütlichen Abend auf dem Mittweidaer Schützenhausplatz ein. Die Meinungen von Heiko und mir zur gemeinsamen Bewältigung des Stundenlaufes gehen dabei weit auseinander - kneift vielleicht sogar der Seriensieger? Diese bizarren Überlegungen gibt es bei Ute wiederum nicht! Sie ist wie immer bestens motiviert, wenn sie nach einmonatiger Wettkampfpause mal wieder in ihre Laufschuhe schlüpfen kann.
Bis zum Einbruch der Dunkelheit sind die "obenliegenden" Wasservorräte aufgebraucht und einem angenehmen Feierabendprogramm steht nun nichts mehr im Wege. Kurz vor knapp erscheinen Ute und ich (aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens) am Sportplatz, wo uns Heiko mit der Nachricht zur entscheidenden Neuerung des Fackellaufes empfängt: es wird erstmalig eine transpondergestützte Rundenzählung erfolgen - zum gleichbleibend günstigen Startgeld von einem Euro, Bedingung ist jedoch die Abgabe der Startnummer nach dem Lauf!
Während wir auf dem Parkplatz unsere Laufsachen überziehen, huschen bereits die kleinsten Teilnehmer durch das vom Fackelschein erleuchtete, 333 Meter lange Oval. Es folgt eine kurze Einweisung zum bevorstehenden Rundendrehen über die volle Distanz von 60 Minuten und den zeitgleich startenden Viertelstundenlauf. Nach der Hälfte der Zeit stößt dann noch der Paarlauf dazu, bei dem sich zwei Akteure die verbleibenden 30 Minuten im Wechsel aufteilen.
Reges Treiben auf dem Schützenhausplatz. Die elektronische Rundenzählung.
Nach erfolgtem Start wird von Heiko und mir ein zügiger Laufschritt gewählt - da ich jedoch keine Uhr mitführe, liegt die Tempokontrolle voll und ganz in Heikos Ermessen. Den (für den Anfang geplanten) Fünfeinhalb-Minuten-Schnitt können wir trotzdem nicht halten und bewegen uns schon viel zu früh im Vier-bis-Viereinhalb-Minuten-Bereich. Für den ganz großen Wurf wird es letztlich nicht reichen, da sich von Runde zu Runde mein/unser Tempo immer mehr verschleppt. Das liegt nun aber nicht am fehlenden Training, sondern logischerweise an der "Tiefe" des Bodens, der durch die Dauerberegnung ernsthafte Ambitionen zum Spargelanbau hegt. So hatte es erst am Wochenende der Kapitän der Dresdner Dynamo-Fußballer kundgetan, als er mit seiner Wohlstandstruppe im widerborstigen Vogtland eine Pokalblamage gerade noch abwenden konnte. Demzufolge nehmen auch wir solche "Mißstände" in unsere Argumentation auf, wenn es darum geht, die neue Bestleistung nicht geschafft zu haben - vom ständigen Gegenwind (zumindest auf der Hälfte der Runde) mal ganz zu schweigen! Es gilt also nur noch, die Zeit kontrolliert herunterzulaufen, dabei werden die bewährten, mannschaftsinternen viertelstündigen Wechsel von Außen- und Innenbahn (aus dem Vorjahr) konsequent eingehalten und auch unser Stopp nach 60 Minuten erfolgt synchron, auf gleicher Höhe.
Mit Ute machen wir uns nach der Restmetervermessung auf, "unserem" Helden des Abends zu danken: eine Stunde lang war er damit beschäftigt, die vom Wind gelöschten Fackeln wieder neu zu entzünden. Seine Leistung dürfte bei rund 200 Fackeln liegen, wenn man drei bis vier pro Minute zu Grunde legt.
Finde den Gewichtheber unter den drei abgebildeten Sportlern! Vorbildlich beleuchteter Parcours.
Ergebnis Stundenlauf:
1. Stockhecke, Heiko (Frankenberg) - 12.921 m
1. Delling, Thomas (Chemnitz) - 12.921 m
3. Weiß, Klaus-Peter (Lunzenau) - 12.361 m
4. Glös, Michael (Burgstädt) - 12.083 m
5. Herfurt, Ute (Chemnitz) - 11.999 m
6. Rössler, Dirk (Mittweida) - 11.875 m
7. Hartmann, Erik (...) -11.616 m
8. Richter, Ralf (Döbeln) - 10.216 m
9. Engemann, Klaus (Döbeln) - 6.695 m
Siegerehrung "Runners Cup": Klaus-Peter Weiß (2.), Heiko Stockhecke (1.) und Michael Glös (3.)
Zum Schluß nur nochmal zur Erinnerung, im Startgeld von nur einem Euro sind enthalten: kostenlose Parkplätze, Autoschlüsselaufbewahrung beim Gesamtleiter, markierte und beleuchtete Strecke, Zeitnahme, transpondergestützte Rundenerfassung, zusätzliche manuelle Rundenzählung, manuelle Restmetervermessung, Tee als Zielverpflegung, Urkunde mit erbrachter Leistung, Siegerehrung für alle Teilnehmer, familiäres Ambiente, gutgelaunte Heimfahrt.