24.06.2012 - 11:00 Uhr - 1,5 km / 175 Hm+ / 5 Hm-
"Mensch gegen Maschine" - so lautet das Motto des ungleichen Wettkampfes im Wald zwischen Erdmannsdorf und Augustusburg. Während die Drahtseilbahn seit 1911 mehrmals am Tag auf "ihrer" Strecke trainieren kann und sie daher auch diese aus dem Effeff kennt, müssen die Läufer auch noch einen etwas längeren Weg hinauf zur Bergstation bestreiten. Da dieser Wettbewerb Teil des jährlich stattfindenden Drahtseilbahnfestes ist, läßt der Großteil der Starter auch (fairerweise) der "Alten Dame" den Vortritt.
Zu viele Laufveranstaltungen am Wochenende machten auch Ute und mir die Qual der Wahl schwer, letztendlich entschieden wir uns für die kürzeste Variante des Schmerzes. Gern wären wir auch im benachbarten Falkenau zum Bergcross gestartet, aber ein fast zeitgleicher Start machte dies unmöglich. Dort eine Stunde eher, hier eine Stunde später und man hätte bei beiden Läufen starten können, so wie es "früher" mit dem Hennersdorfer Knochenlauf auch irgendwie ging. Damals gab es auch genügend "Doppelstarter", welche auf beiden Hochzeiten tanzten. Den Knochenlauf gibt es seit seiner 30. Auflage nicht mehr. Es wäre schade, wenn sich durch fehlende Teilnehmer weitere Veranstaltungen mit familiären Flair aufgrund von Zeitüberschneidung aus dem Laufkalender verabschieden würden.
Gestartet wird der Drahtseilbahnlauf auf Höhe der Talstation in Erdmannsdorf in vier verschiedenen Läufen. Der Lauf 1 (männliche Jugend) um 10 Uhr wurde wegen nur einem (!!) Teilnehmer gestrichen, er lief dann 20 Minuten später im Feld der Senioren M45 bis M80 (16 Starter) mit. Die Frauen (12 an der Zahl) starteten 10:40 Uhr im 3. Lauf, und die männlichen Altersklassen 20 bis 40 waren (auch nur zu zwölft) um 11 Uhr an der Reihe.
Das Gedränge an der Startmarkierung hielt sich in Grenzen. Einer kurzen Streckeneinweisung folgte ein noch kürzeres Telefonat mit der Talstation mit sofort anschließendem Start. Während die ersten Meter auf dem E-Weg noch recht flach erscheinen, wird es mit dem Einbiegen auf die Winterrodelbahn, einem Waldweg parallel zur Bahn, schon steiler. Nach ca. 800 Metern wurde die Strecke leicht entschärft, wo früher Stufen aus Holzpfählen hinab zur "Bahnunterführung" führten, ist jetzt ein besseres Laufen durch einen etwas breiteren Weg möglich. Dann folgt der endlos erscheinende Skihang mit einem anschließenden kurzen Flachstück. Die letzten 100 Meter verlaufen dann direkt neben der Bahnstrecke hoch zum Ziel.
Bei meiner Ankunft an der Bergstation steht die Bahn natürlich schon lächelnd in "ihrem" Ziel. Ganz konstant war sie wieder den Schellenberg hinaufgeklettert und hatte, im Gegensatz zu mir keine Probleme mit der Steigung und der starken Sonneneinstrahlung im Schlußabschnitt. Da war ich stehend K.O. und büßte noch einen Platz im Gesamteinlauf ein. Auch die "Freude" über meine handgestoppte 7:58 währte nicht lange - laut Ergebnisliste nur 8:04, aber auch Heiko hatte eine um 6 Sekunden schnellere Zeit gemessen. Vielleicht lag es ja an unseren typengleichen Polar-Uhren?
Letztendlich wurden bei der Siegerehrung bis auf 5 Sportfreunde (3 in der M45 und 2 in der M40) alle anderen Läufer aufs Podest gerufen. Die Sonderwertung "Bester des Drahtseilbahnlaufes" ging an den Jüngsten im Feld, Merlin Schlegel von der TSG Oederan. Außerdem wurden noch die beiden ältesten Teilnehmer männlich/weiblich geehrt - wobei Dr. Harald Kraut mit seinen 82 Jahren der mit Abstand Älteste war.
Zurück nach Hause ging es aufgrund der kurzen Wettkampfdistanz zu Fuß. Über Kunnerstein, Adelsberg, Goldenen Hahn und Steinberg wurde nochmal ein profilierter Halbmarathon fürs Trainingstagebuch angefügt.
Ergebnis Lauf 1:
entfällt!
Ergebnis Lauf 2:
1. Kaden, Dietmar (LC Oelsnitz/Erzgebirge) - 1.M50 - 8:04
2. Schlegel, Merlin (TSG Oederan) - 1.MJ - 8:18
3. Stricker, Frank (Burkhardtsdorf) - 1.M45 - 8:20
4. Ender, Frank (Pleißa) - 2.M45 - 8:28
4. Riechert, Michael (Chemnitzer Polizeisportverein) - 2.M50 - 8:28
6. Heyer, Ulrich (Chemnitz) - 1.M55 - 8:34
Ergebnis Lauf 3:
1. Ehnert, Jenny (TSV 1872 Pobershau) - 1.WJ - 8:34
2. Heyer, Ina (Chemnitz) - 1.W30 - 9:51
3. Herfurt, Ute (LV Limbach 2000) - 1.W45 - 10:23
4. Winkler, Kerstin (Chemnitzer LV Megware) - 1.W40 - 10:24
5. Schlegel, Emily (SV Schönerstadt) - 2.WJ - 10:44
6. Weigel, Ursula (LG Thalheim) - 1.W55 - 10:55
Ergebnis Lauf 4:
1. Heidrich, Mario (Chemnitzer LV Megware) - 1.M30 - 7:20
2. Stockhecke, Heiko (Frankenberg) - 1.M40 - 7:30
3. Franz, Roberto (SV Schönerstadt) - 2.M40 - 7:38
4. Diedrich, Jörg (SV 1870 Großolbersdorf) - 1.M35 - 7:50
5. Jennert, Thomas (LAC erdgas Chemnitz) - 2.M35 - 7:59
6. Delling, Thomas (LV Limbach 2000) - 3.M40 - 8:04
Bilder gibt es hier.