01.05.2011 - 10:30 Uhr - 4,8 km / 830 Hm+ / 0 Hm-
Jedes Jahr zum 1. Mai läd Berglauf-Welt- und Europameister Helmut Reitmeir zum "Tag des Berglaufes" nach Rottach-Egern ein. Dann gilt es auf einer Strecke von 5,3 Kilometern eine Höhe von 830 Metern zu überwinden, dabei wurde bei der Streckenwahl darauf geachtet, das es auch ja keinen Meter bergab geht.
Die 8. Auflage des Wallberg-Berglaufes wurde jedoch noch etwas anspruchsvoller, da Baumfällarbeiten im oberen Teil der Strecke eine Verkürzung auf 4,8 Kilometer unumgänglich machten.
Nach 450 Kilometern Anreise lockerten Ute und ich am Freitagabend bei einem gemäßigtem Lauf von Ellmau nach Kreuth und zurück erstmal die Beinmuskulatur.
Am Sonnabend umrundeten wir früh noch mit dem Rad den Tegernsee, ehe wir uns zur "Streckenbesichtigung" zum Wallberg aufmachten. Oben angelangt kamen wir ins Gespräch mit dem Veranstalter des Berglaufes, Helmut Reitmeir. Er hatte gerade die neue Streckenführung markiert. Die Baumfällarbeiten waren kurzfristig erfolgt und er konnte die Sicherheit der Läufer auf der "alten" Strecke nicht garantieren. So mußten etwa ein Kilometer Forstweg durch ca. 500 Meter steilen Bergpfad ersetzt werden. Eine Änderung ganz im Sinne seiner "berglaufpur"-Philosophie.
Am nächsten Morgen sind wir schon zeitig an der Wallbergbahn-Talstation, dem Start. Die Ehrenamtlichen am Nachmeldestand haben alle Hände voll zu tun, am Ende steht ein neuer Teilnehmerrekord - 327. Während im Tal die Sonne noch wärmt, zieht es sich am Wallberg zu, ca 6°C sollen oben sein.
Gegen 10 Uhr 30 erfolgt der "Dualstart". Zwei Blöcke, unterteilt nach dem Leistungsvermögen des Einzelnen, starten zeitgleich und kommen nach ca. 50 Metern zusammen. Die ersten Meter auf Asphalt weichen bald einem Forstweg, welcher sich steil steigend Richtung Wallbergmoos den Berg hinaufwindet. Die zurückgelegten Höhenmeter werden in 100er Schritten auf Schildern angezeigt. Aus dem Weg wird ein Pfad, es ist immer noch verdammt steil, die Kraft lässt (stark) nach und ich werde von immer mehr Läufern "eingesammelt". Da ich den Fotoapparat dabei habe, mache ich noch drei Schnappschüsse vom letzten Anstieg im Wald. Dann der Blick zum "Wallbergkirchl", die letzten 30 Höhenmeter gehts wieder auf der Originalstrecke zum Ziel, welches ich nach 42:53 Minuten durchlaufe, fast 12 Minuten nach dem Sieger.
Ich gönne mir schnell einen Becher Tee, bevor ich talwärts laufe um nach Ute Ausschau zu halten. Als sie mir entgegenkommt hat sie nicht das "Ich-bring-dich-um"-Gesicht aufgesetzt, was sie mir am Vortag bei der Streckenbegehung aufgrund des anspruchsvollen Profils versprochen hatte. Daher feuere ich sie auch auf den letzten Höhenmetern noch an. Nach 51:38 Minuten ist die Tortur für Ute beendet.
Der geplante Gipfelbesuch fällt aufgrund der geringen Sichtweite aus. Wir ziehen uns etwas über und mit Glück und Geschick ergattern wir zwei Plätze im vollbesetzten Panoramarestaurant, wo Tombola und Siegerehrung stattfinden. Dazwischen wird über den künftigen Streckenverlauf abgestimmt - eine knappe Mehrheit ist dabei für die herkömmliche Route. Schade!
Alle Bilder gibt es hier.